Am 22. Juli 1948 wurde die Securiton AG ins Handelsregister eingetragen und war somit offiziell gegründet und durch Herr Jakob Spreng beurkundet. Die Anfangsgeschichte der Securiton ist eng mit deren erstem Direktor Hans Kuhn verbunden, der mit viel Herzblut, Ehrgeiz, Innovationskraft und insbesondere mit viel Geduld und Aufopferung zum glücklichen Start und weiteren Erfolg der Firma beitrug. Seine Privatwohnung und sein Küchentisch spielen in den Anfängen der Securiton eine tragende Rolle.
Die Vorgeschichte der Securiton beginnt bereits 1924. Damals rapportierte die Generaldirektion dem Verwaltungsrat über das Studium elektrischer Schutzvorrichtungen in München und Berlin. Das Ergebnis war vorderhand negativ, doch blieb das Thema der Verstärkung der Bewachung durch Alarmanlagen aktuell. 1931 wurde die Zusammenarbeit mit einer Deutschen Gesellschaft für Raumschutz studiert, 1936 eine solche mit den gleich gerichteten Bestrebungen in Dänemark. Nach dem Unterbruch durch den Weltkrieg wurde das Thema «Herstellung und Vertrieb von Alarmanlagen» wieder aufgenommen und führte am 22. Juli 1948 zur Gründung der Securiton AG.
Damit verbunden ist zugleich der Werdegang unseres technischen Direktors, Hans Kuhn, der 14 Tage vor der offiziellen Firmengründung bereits angestellt worden war. Die ersten Betriebsräume der jungen Securiton befanden sich im Heim von Hans Kuhn in der Hohliebe in Bern, wo er die ersten Securiton-Anlagen auf dem «Küchentisch» mit viel Sachkenntnis und Liebe entwickelte, und wo auch das technische Konzept für unsere Sicherheitsanlagen entstanden ist. Von Anfang an war man sich jedoch darüber klar, dass für die Zukunft grössere Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden müssen, wenn sich die Securitas-Tochter weiterentwickeln sollte. So konnte dann im Jahre 1950 der Neubau an der Birkenstrasse 15 in Zollikofen bezogen werden, in dem auch Hans Kuhn und ein weiterer Firmenangehöriger Wohnsitz nahmen. Mit dem im Vergleich zu heute bescheidenen Raumangebot glaubte man damals, bis weit in alle Zukunft der Platzsorgen enthoben zu sein. Dies war jedoch nicht der Fall, denn schon nach wenigen Jahren hat sich die Securiton so entwickelt, dass eine Wohnung zum Betrieb genommen werden musste; etwas später folgte ein Anbau; dann musste auch Hans Kuhn in ein eigenes Haus umziehen. Nachdem an der Birkenstrasse zwei Einfamilienhäuser für die Firma erworben werden konnten, musste man anfangs der sechziger Jahre erneut an die Planung eines Neubaus gehen, der dann 1965 an der Alpenstrasse 20, ebenfalls in Zollikofen, bezogen werden konnte.
Die Gesellschaft wurde also zuerst im Einmannbetrieb durch den Direktor Hans Kuhn geführt. Auf seinem Esszimmertisch entstanden die ersten Zeichnungen, und die ersten Apparate wurden in seinem Keller fabriziert und montiert. Trotz der bescheidenen Möglichkeiten mit sichtlichem Erfolg wurde doch z.B. die Bewilligung zum Anschluss des Signaphons, des ersten Alarmübermittlungsgerätes, an das PTT-Netz bereits am 10. Dezember 1949 erteilt. Schon 1950 konnte der Neubau an der Birkenstrasse in Zollikofen bezogen werden. Der Personalbestand betrug damals 6 Mann. Die mechanische Werkstatt befand sich im Untergeschoss, Büros, Montage und das Lager im Erdgeschoss. Im 1. Stock war die Wohnung von Herrn Kuhn, und im 2. Stock war ein weiterer Mitarbeiter zu Hause.
Im Mai 1950 fand eine für die weitere Entwicklung der Firma wichtige Demonstration statt. Auf Grund eines erhaltenen Pflichtenheftes konnten in einem Motorfahrzeugpark (AMP) der Armee durch die Konkurrenz und durch uns je eine Brandmeldeanlage installiert werden. Nach erfolgter Installation hatte dann während einiger Tage niemand mehr Zutritt. Dann erst erfolgten die verschiedenen Versuche. Auf Grund des «siegreichen» Abschneidens unserer Geräte konnten in der Folge in verschiedenen AMPs Securiton-Brandmeldeanlagen installiert werden.
Die anfänglich eingesetzten dänischen Alarmkontakte wurden laufend durch Eigenentwicklungen abgelöst. Die Zentralen für grössere Anlagen wurden von Fall zu Fall konstruiert und in Einzelanfertigung gebaut. Die erste «Einheiten-Zentrale» wurde 1957 dem Schweiz. Landesmuseum in Zürich geliefert. Ebenfalls 1957 wurden die ersten Ver suche mit Alarmglas erfolgreich durchgeführt, und unser Vibrationskontakt bestand bei einem Einbruchversuch den Ernstfall mit Bravour. Schliesslich begannen in diesem Jahr auch die ersten Lehrlinge der Firma ihre Ausbildung als Mechaniker bzw. Zeichner.